Wohnen mit Service
Beim Wohnen mit Service oder auch betreutes Wohnen leben Seniorinnen und Senioren in ihren eigenen Wohnungen und können je nach Bedarf Pflege, Mahlzeiten oder hauswirtschaftliche Dienste in Anspruch nehmen. Das Konzept des Wohnens mit Service sieht vor, dass die Wohnungen eines Hauses oder eines Häuserkomplexes seniorengerecht gestaltet werden und direkt vor Ort geschultes Personal zur Verfügung steht. Es gibt einen Fahrstuhl und Rollstuhlrampen an Treppen und Schwellen. Die Flure sind hell und übersichtlich und im Badezimmer befinden sich Stützen zum Hochziehen. Außerdem können die Bewohner per Notrufknopf rund um die Uhr professionelle Hilfe in ihre Wohnung holen.
Darauf sollten Demenzkranke und ihre Angehörigen ebenfalls achten:
- Welche Grundleistungen bietet der Betreiber der Wohnanlage an?
- Welche Zusatzleistungen sind buchbar? Dazu gehören etwa die Reinigung von Wohnung und Wäsche oder Fahrdienste zum Arzt.
- Gibt es im Haus eine feste Ansprechperson? Die Antwort "Wir haben einen Hausmeister" genügt nicht. Es sollte pflegerisch geschultes Personal zur Verfügung stehen.
- Gibt es Angebote, die bewusst den Kontakt zu anderen Bewohnern fördern? Finden Gruppenveranstaltungen zu festgesetzten Zeiten statt? Lädt der Betreiber zu Kulturveranstaltungen ein?
- Werden die Bewohner rundum versorgt, wenn sie vorübergehend erkranken?
- Bis zu welchem Grad der Pflegebedürftigkeit darf ein alter Mensch in der Einrichtung bleiben? Steht das im Betreuungsvertrag?
- Listet der Mietvertrag die Nebenkosten genau auf? Wie sind künftige Mieterhöhungen geregelt?
- Legt der Anbieter je einen Miet- und einen Betreuungsvertrag vor oder sind beide kombiniert? Rechtsexperten empfehlen getrennte Verträge.
- Wie gut ist die Betreuungseinrichtung an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen?
- Gibt es in der Nähe eine Apotheke, Ärzte, die Hausbesuche machen, Einkaufsmöglichkeiten?
- Bietet die Einrichtung selbst eine Betreuungsgruppe für Demenzkranke oder kann sie eine in der Nähe empfehlen?
Wohnen zur Probe
Fragen Sie in der Einrichtung nach, ob es möglich ist, ein oder zwei Wochen zur Probe zu wohnen oder zumindest an internen Veranstaltungen teilzunehmen. Manche Anbieter gehen gerne darauf ein, um Interessenten mit den täglichen Abläufen vertraut zu machen.
Finanzierung
Der Mietpreis einer altersgerechten eingerichteten Wohnung darf laut Verbraucherzentrale etwa 5 bis 15 Prozent über dem Mietspiegel liegen. Die Preise für die Betreuung hängen stark von der Einrichtung und der Region ab. Private Anbieter verlangen in der Regel mehr Geld als Stiftungen, die gemeinnützig arbeiten. Der Grundservice kostet meistens zwischen 60 und 150 Euro zusätzlich im Monat. Demenzkranke mit niedriger Rente und geringen Ersparnissen können beim Wohnungsamt einen Wohnberechtigungsschein (WBS) beantragen. Außerdem haben sie eventuell Anspruch auf Wohngeld.