Uschi Kraus Basale Stimulation

Hallo liebe Leserinnen und Leser, liebe Interessierte,
in meinem letzten Artikel habe ich versprochen, dass ich in meinem neuen Artikel über Bewegungen für bettlägerige Menschen bzw. Menschen im fortgeschrittenen Stadium der Demenz schreibe.

In diesem Artikel gebe ich gerne ein paar Anregungen über die Basale Stimulation.
Es gibt viele Möglichkeiten der „Basalen Stimulation“: Bewegung für Menschen, die nicht mehr aufstehen können oder Schwierigkeiten mit dem alltäglichen Bewegungsablauf haben.

Das Konzept der Basalen Stimulation wurde Anfang der siebziger Jahre von Prof. Dr. Andreas Fröhlich entwickelt und von Prof. Dr. Christine Bienstein seit den achtziger Jahren weiterentwickelt.
Die Basale Stimulation eignet sich für viele Krankheitsprobleme bei Patientinnen und Patienten, besonders für Menschen mit Demenz, für Menschen im Wachkoma, desorientierte und verwirrte Menschen, psychisch kranke Menschen, sterbende Menschen, bettlägerige Patientinnen und Patienten oder Menschen, die beatmet werden und ist eine wunderbare Möglichkeit, zu kommunizieren.

Aber was heißt „Basale Stimulation“? Es bedeutet, einen Zugang zu finden zu dem Menschen, der vielleicht nicht mehr reden kann, nichts mehr sehen kann, vielleicht nichts mehr hören kann, sich nicht mehr bewegen kann. Einen Zugang zu dem Menschen zu finden, bei dem die Sinnesorgane zwar vorhanden, aber nicht mehr oder nur zum Teil noch funktionell sind. Darunter sind Menschen, die vielleicht körperliche Nähe brauchen, um sich zu spüren.

Berührung in der Basalen Stimulation

Keinen Druck auf den Körper ausüben. Nicht absetzend berühren sondern mit den Händen leicht das Körperteil umkreisen.

Fangen wir zum Beispiel bei den Händen an.
Zuerst die Finger, einzeln einer nach dem anderen kreisend streichelnd massieren. Danach zur Hand übergehen, ohne abzusetzen. Die Hand ebenfalls kreisend leicht berühren. Das Handgelenk umkreisen und die Patientin beziehungsweise den Patienten oder Angehörigen dabei beobachten. Mimik genau studieren und erkennen. Wie sind der Mund, die Augen, die Augenbrauen, die Gesichtsfarbe, was hat sich verändert, was ist Ihnen aufgefallen?

Haben Sie erkannt, wie der Mensch reagiert? Positiv? Dann eventuell kreisend den Arm hinauf bis zur Schulter weiter leicht massieren. Immer den Menschen dabei beobachten. Vielleicht ist eine Stelle dabei, die schmerzhaft ist. Vielleicht zieht der Kranke den Arm zurück, soweit ihm das noch möglich ist. Dann sollte das erkannt und nachgeschaut werden. Dann sind die andere Hand und der andere Arm an der Reihe. Bitte immer fließend berühren. Wer es kann, den ganzen Körper durchmassieren. Das gleiche mit den Fußzehen machen und das Bein entlang genauso vorgehen.

Vibratorische Stimulation

Soweit Sie oder die Einrichtung diese Möglichkeit anwenden können:
Durch Schwingungen wird ein Vibrationsempfinden hervorgerufen, dass durch das Skelettsystem weitergeleitet wird und bis in die Wirbelsäule und das Becken zu spüren ist.

Die gustatorische Stimulation

Hierbei wird der Mund – Lippen und Zunge - mit einbezogen. Dabei sollte man bei dementen und alten Menschen bedenken, dass diese süße Speisen bevorzugen. Weiter darauf achten, ob Schluckbeschwerden bestehen.

Olfaktorische Stimulation

Durch Gerüche, die im Gehirn gespeichert wurden, können Erinnerungen hervorgerufen werden. Deshalb sollte man vorsichtig abwägen, mit welchem Duft oder Geruch man der oder dem Kranken eine Freude machen kann.

Auditive Stimulation

Auch hier sollte man sich informieren oder wissen, welche Beschallung der oder dem Kranken gut tut. Es könnten bei falschen Klängen Ängste aufkommen.
Wellnessmusik, eventuell mit Vogelstimmen, ist hier eine gute Möglichkeit.

Taktile Stimulation

Den oder die Betreffende den eigenen Körper spüren lassen zum Beispiel durch Streicheln oder auch mit einer Feder. Das Anfassen eines Fells, von Dingen aus der Natur, das Berühren von Wasser oder einen Lufthauch spüren lassen. Auch hier immer wieder auf die Gesichtszüge achten und Mimik studieren und erkennen.

Das visuelle Sinnessystem

Die Farben des Frühlings mit vielen bunten Blumen, den Sommer, die Sonne vermitteln. Den Tag, die Helligkeit zeigen oder erklären und nachts den Sternenhimmel. Den großen Bären, den Wagen, den Mond und so weiter.