Uschi Kraus Bewegung und Gymnastik mit Demenz

Für an Demenz erkrankte Menschen im Anfangsstadium ist leichte Gymnastik und Bewegung zu empfehlen. Durch die unterschiedlichen Bewegungsabläufe wird immer wieder das Gehirn zum Mitdenken angeregt. Sie können diese Bewegungen mit der erkrankten Person auch alleine, zu Hause oder in der Natur durchführen. Körper, Geist und Seele sind dann im Einklang. Zu Hause ist es sinnvoll die Übungen zum Teil auf einem Stuhl durchzuführen.

Zum Beispiel: Nach einem Takt in die Hände klatschen, Hände gehen über Kreuz zum Partner, Hände einmal rechts einmal links und so weiter im Wechsel. Dann leicht auf die Knie tippen, auf den Oberkörper und auf die Schulter. Die Übungen sollten nicht zu schnell, sondern nach einem langsamen Takt durchgeführt werden.
Zwischendurch aufstehen und die Hände nach oben strecken, kräftig durchatmen, wieder setzen und die vorhergehende Übung wiederholen.
Wer nicht kreativ ist, kann sich Anregungen in der Bücherei oder im Internet holen. Hier werden viele Übungen angeboten, die nicht schwer sind und die jeder mitmachen kann.

Sehr effektiv sind die Übungen, wenn diese in der Natur durchgeführt werden können. Gehen Sie mit dem zu betreuenden Menschen in den Wald, auf eine Wiese oder in den Garten. Hier ist nun Multitask angesagt. Zum einen können Sie die Sinne anregen. Auf einen Vogel aufmerksam machen, der fröhlich zwitschert. Dabei bewegen Sie die Arme, als wollen sie fliegen. Genießen Sie diesen Moment der Freiheit. Halten Sie inne, nehmen Sie Ihren Partner an den Händen, schließen Sie die Augen und lauschen weiter der Natur. Stolzieren Sie wie ein Storch durch das Gras oder versuchen Sie ein wenig wie ein Häschen zu hüpfen. Beschreiben Sie dem erkrankten Menschen, was sie gerade machen. Lassen Sie ihn raten, welches Tier Sie gerade nachmachen und lassen Sie es ihn selbst versuchen, um so an eine Erinnerung anzuknüpfen. Manchmal gelingt dieses.
Wenn Sie dann zurück in die Wohnung gehen, dann versuchen Sie die Unterhaltung so zu leiten, dass Sie an das eben Erlebte anknüpfen. Auch ein Lob für das tolle Mitmachen oder wie schön es war, ist angebracht. Seien Sie nicht verzagt, wenn der demenzerkrankte Mensch es nicht so sieht, wie Sie es sich wünschen. Vergessen Sie nicht, in seiner Krankheit empfindet er anders.

Versuchen Sie aus Bewegungsabläufen ein Ritual zu machen. Beginnen Sie immer mit derselben Bewegung oder Handlung, zum Beispiel in die Hände klatschen oder ein Lied anstimmen und dann losgehen. Beenden Sie die Übungen auch immer mit einem Ritual, zum Beispiel: Umarmung, Verbeugung, Händedruck, Handkuss etc. Bedanken Sie sich für das Mitmachen und freuen Sie sich auf das nächste Mal. Vielleicht erkennen Sie dann auch mit der Zeit, wie viel Freude es dem erkrankten Menschen bereitet, sich mit ihnen zu bewegen.
Natürlich können Sie Bewegungen auch mit Menschen im fortgeschrittenen Krankheitsstadium durchführen, aber dazu komme ich das nächste Mal.

Bis bald
Ihre Uschi Kraus