Höreinschränkungen sind bei älteren Menschen weit verbreitet. Mehr als die Hälfte der Menschen über 75 Jahren weisen signifikante Hörverluste auf. Altersbedingte Schäden des Gehörs, die Folgen von Lärmschäden, Entzündungen des Mittelohrs, Morbus Menière (anfallartiger Drehschwindel) aber auch Medikamente können zu Hörschäden beziehungsweise Hörverlust führen.
Es gibt einen signifikanten Zusammenhang zwischen Demenz und Hörverlust. Studien zeigen, dass Menschen mit unbehandeltem Hörverlust ein höheres Risiko haben, eine Demenz zu entwickeln. Hörverlust kann zu sozialer Isolation und kognitiver Überlastung führen, da das Gehirn zusätzliche Anstrengungen unternehmen muss, um die Sprache zu verstehen. Dies kann langfristig zu einer Verschlechterung der kognitiven Funktionen beitragen. Denn Rückzug und mangelnde Teilhabe können Ausdruck der Höreinschränkungen sein. Gerade Menschen mit Demenz neigen dazu, die Probleme nicht identifizieren zu können oder, vor allem im Frühstadium, eine Fassade aufzubauen, um ihr Selbstbild aufrechtzuerhalten und sich Autonomie zu bewahren. Das kann dazu führen, dass sich Betroffene frühzeitig von geselligen Runden verabschieden – soziale Kontakte meiden.
Hörbeeinträchtigungen lassen sich daher manchmal nicht auf Nachfrage erkennen – jedoch können Verhaltensweisen wie
- Rückzug von Aktivitäten, die gutes Hören voraussetzen,
- vermehrtes Nachfragen innerhalb von Gesprächen,
- inadäquate Antworten auf Fragen,
- hohe Fernseh- oder Radiolautstärke
Hinweise darauf sein.
Hörgeräte und andere Hilfsmittel können das Risiko verringern, indem sie die Kommunikation und soziale Interaktion verbessern.
Hinsichtlich der Diagnose beziehungsweise Ersteinschätzung einer möglichen kognitiven Beeinträchtigung ist es daher wichtig, dass Tests verwendet werden, die auf Hörbeeinträchtigungen Rücksicht nehmen, um keine falschen Ergebnisse zu erhalten.
Zusätzliche Informationen können Sie diesem PDF-Dokument der Deutschen Alzheimer Gesellschaft entnehmen.
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