Jochen Gust Spaziergänge und Ausflüge vorbereiten

Das Wetter wird allmählich besser, der Frühling naht und bekanntermaßen folgt darauf der Sommer. Im Winter wird meist viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbracht – und Aktivitäten die mit Bewegung verbunden sind, finden meist nur noch wenig statt. Dabei ist Bewegung sehr wichtig – auch für Menschen mit Demenz. Der Bewegungsapparat wird gestärkt, der Gleichgewichtssinn gefordert und nicht zuletzt unterstützt das Erleben der Jahreszeiten auch die zeitliche Orientierung.

Waren die vergangenen Monate bewegungsarm, sollte sich vorsichtig – Schritt für Schritt – den neuen Bewegungsmöglichkeiten genährt werden. Es gilt, die Betroffenen nicht zu überfordern und einige Aspekte zu beachten, damit Spaziergänge und Ausflüge schöne Momente bescheren.

Als Begleitperson eines Betroffenen informieren Sie sich am besten vor einem geplanten Ausflug über die Bedingungen vor Ort wie zum Beispiel die Beschaffenheit der Wege, gegebenenfalls vorhandene Aufzüge, Sitzgelegenheiten, Toiletten et cetera.

Planen Sie im Vorfeld, ob mit dem Auto oder ÖPNV gefahren werden muss und behalten Sie die Fahrtdauer im Auge. Welche Fahrtzeit kann Ihr Angehöriger mit Demenz noch bewältigen? Bei Familienausflügen ist es eine Überlegung wert, nach Möglichkeit mit zwei Fahrzeugen zu fahren. So muss der Ausflug nicht zwingend für alle abgebrochen werden, falls der Betroffene früher nach Hause begleitet werden muss.

Vergessen Sie nicht vor dem Spaziergang oder Ausflug Schuhwerk und eventuell notwendige Hilfsmittel zu überprüfen, planen Sie die Mitnahme von Proviant ein und stellen Sie sicher, dass Sie über ein aufgeladenes Handy verfügen für den Notfall. Akkus für unterwegs können ein sinnvolles Backup sein. Sie sind auch in kleinen und leichten Versionen erhältlich, die im Notfall für genügend Strom für den notwendigen Anruf sorgen.

Ein Frühlingsspaziergang im Garten oder im nahegelegenen Park ist toll und wird Ihren Angehörigen freuen. Informieren Sie sich auch über besondere Angebote in Ihrer Region. Museen und sogar Zoos bieten mittlerweile zum Teil besondere Führungen für Menschen mit Demenz an. Vermeiden Sie nach Möglichkeit Stoßzeiten, wenn Sie stärker frequentierte Orte besuchen möchten.