Jochen Gust Vorsicht heiß

Immer wieder kommt es zu Verbrühungen von Menschen mit Demenz im eigenen Haushalt. Das Hantieren mit heißen Flüssigkeiten kann problematisch sein. Folgende Tipps können helfen, Verbrühungen zu vermeiden und, falls doch ein Unglück passiert, die Folgen abzumildern.

Eine Verbrühung ist ein Hitzeschaden durch die Einwirkung heißer Flüssigkeit oder Dampf auf Gewebe beziehungsweise die Haut. Schmerzen, aber auch Infektionen und sogar langfristige Folgen je nach betroffenem Gewebe wie zum Beispiel Bewegungseinschränkungen sind möglich. Grundsätzlich gilt: je heißer die Quelle desto größer der Schaden. Eine schwere Verbrühung liegt jedoch auch dann vor, wenn sie entsprechend großflächig ist.

Einige Tipps um Verbrühungen zu vermeiden:

  • Heißgetränke abkühlen lassen vor dem servieren (Tee, Kaffee). Begleiten und unterstützen Sie gegebenenfalls unauffällig die Zubereitung, zum Beispiel das Hantieren mit dem Wasserkocher.
  • Achten Sie auf eine angemessene Temperaturregelung von Warmwasserbereitern, Duschen, Badewannen, Wasserhähnen. Ziehen Sie gegebenenfalls einmalig einen Fachmann hinzu für die richtige Einstellung der Höchstwarmwassertemperatur.
  • Wärmflaschen: kein sehr heißes / kochendes Wasser einfüllen und Sicherheitsverschlüsse verwenden, die nicht versehentlich geöffnet werden können (im Handel).

Kenntnisse in Erster Hilfe sind immer gut. Kommt es zu einer Verbrühung, zögern Sie nicht je nach Ausmaß der Verletzung sofortige ärztliche Hilfe anzufordern falls notwendig: 112.

Kleinere Verbrühungen sollten gekühlt werden. Allerdings ist darauf zu achten, lauwarmes Wasser (niedriger als Körpertemperatur) zu verwenden – kühlen bedeutet nicht: eiskalt. Unterkühlung des Gewebes muss vermieden werden. Entfernen Sie gegebenenfalls von der heißen Flüssigkeit durchtränkte Kleidung.
Verzichten sollten Sie in jedem Fall auf die Anwendung von Hausmitteln bei starken Verbrühungen. Behandeln Sie die betroffene Stelle nicht mit Öl, Mehl, Puder oder ähnlichem. Sie schaden mehr als sie helfen und erhöhen sogar das Infektionsrisiko. Auch Brandsalben oder Brandbinden sind nicht ohne Risiko, da sie die schädigende Hitze im Gewebe halten können. 

Kommt es zu einer Blasenbildung, öffnen Sie diese nicht selbst und versuchen Sie, den Betroffenen abzulenken und zu verhindern, dass er diese aufkratzt. Konsultieren Sie in jedem Fall einen Arzt, wenn es zu einer Blasenbildung kommt. Dies wird Sie auch zur richtigen Behandlung der betroffenen Hautstelle beraten. Prinzipiell gilt: jede Hautverletzung die mehr als oberflächlich ist, ist immer einem Arzt vorzustellen.

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